Wie kommt die stadt ins haus?

Einführungsprojekt sommer 20

Vom Gewebe und Organismus der Stadt bis zum Gefüge des Hauses werden die Grundlagen des Entwerfens weiter ausgebreitet und vermittelt. Das Projekt im Sommersemester ist, wie im Wintersemester, in einzelne Arbeitsschritte und Entwurfsaufgaben gegliedert, die, aufeinander aufbauend ,den Weg vom Großen - dem städtebaulichen Kontext - zum Kleinen  - dem architektonischen Gefüge - beschreiben.  Ziel ist ein detaillierter Gebäudeentwurf, der sich konzeptionell aus der urbanen Struktur seines Kontext ableitet und räumlich mit seiner Umgebung kommuniziert.

Während wir uns im Wintersemester mit der Typologie des  Hofhauses beschäftigt haben, einer sehr introvertierten Form, werden wir uns im Sommersemester mit dem typologisch genau gegensätzlichen Modell  beschäftigen , mit dem Verandenhaus, oder  „freier“  formuliert:

dem Freiraumhaus.

Das Freiraumhaus ist ein sehr extrovertiertes Gebäude, es wendet sich dem Stadtraum zu, kommuniziert mit seinem Umfeld, und drückt sein architektonisches Konzept nach Außen aus.

 

 

THEMA

Das Freiraumhaus lehnt seine Idee am Konzept der Freiluftschule an – einem Gebäudetypus Anfang des 20.Jahrhunderts , dessen architektonische Idee sich auf der Krankheitsprophylaxe begründet. Freiluftschulen wurden für Tuberkulose gefährdete Kinder gegründet, und aufgrund ihrer Klassenräume, die als Außenräume in den Gebäuden verankert sind, boten sie Behandlung und Bildung zugleich. Ihre Gründung bezog sich aus den Erfahrungen der Lungenheilanstalten Ende des 19.Jh, es entstanden radikale Architekturen, als Beispiel die Openluchtschool voor het gezonde Kind, von Johannes Duiker.

 

 

 

 

PROGRAMM

Radikale Zeiten fordern radikale Ideen.

Wir entwickeln ein Freiraumhaus als kleine gemeinnützige Wohnform kombiniert mit einer öffentlichen Nutzung, welche sich im Außenraum des Gebäudes befindet. Diese Nutzung des Außenraums ist unser Freiraum,  Schnittstelle und Kommunikationsort zur Stadt.

Der Freiraum begründet das Konzept unseres Hauses.

Der Freiraum leitet sich auch aus unserer momentanen Krisensituation ab, wir wollen reflektieren, ob der uns auferlegte Rückzug ins Private, in unsere Wohnung, und das damit einhergehende stillgelegte öffentliche Leben, andere räumliche Ausweichmöglichkeiten braucht, und ob die Schnittstellen zur Stadt nicht generell vergrößert werden müssten, krisenunabhängig.

 

METHODE

Wir gehen Schrittweise vor: stadtmorphologische Analyse, Mapping von Bewegungsabläufen, Gebäudeanalysen, Raumprogramm, Stadtextrakt, Konzept, Erschließung, Struktur, Hülle, und dabei stellen wir uns kontinuierlich die Frage : Wie kommt die Stadt ins Haus?

 

1. digitales Treffen - Videokonferenz - Donnerstag, 23.04.2020, 14:00 Uhr

 

Projektvorstellung